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Fallbasiertes Schließen
4.2. Fallbasierte Systeme
Im folgenden werden kurz einige Fallbasierte Systeme vorgestellt:
CABARET (Skalac -1992):
Dieses FBS ist durch Weiterentwicklung von HYPO entstanden. Die wesentliche Neuerung lag in der Kombination von Fallbasiertem und regelbasiertem Schließen. (Aamo01)
CASEY (Koton -1988):
Zur Analyse von Herzproblemen. Das FBS erhält Informationen über einen Patienten. Dazu gehören Anzeichen und Symptome sowie Testergebnisse aus Labors. Aus diesen Eingaben wird dann eine Diagnose erstellt. In diesem System ist ein Feedback für das Lernen nicht vorgesehen. (Kolo93)
CHEF (Hammond -1989):
Hier handelt es sich um ein Fallbasiertes System zur Generierung von Rezepten. Mithilfe von bestehenden Fällen können Rezepte für bestimmte Situationen erstellt werden. Das FBS wurde also für Planungsaufgeben entwickelt. (Kolo93)
CLAVIER (Hennessy, Hinkle -1992):
Die erste kommerzielle Anwendung eines Fallbasierten Systems ist CLAVIER. Es wurde für die Firma Lockheed entwickelt, als graphisches Unterstützungstool für das planen von Flugzeugteilen. (Wats01)
CREEK (Aamodt -1989):
Die Kombination aus Fallbasiertem Wissen und Allgemeinen Domänenwissen sowie der Lernfähigkeit von FBS führte an der Universität Trondheim zur Entwicklung von CREEK. (Wats01)
CYRUS (Kolodner - 1983):
Erste Implementation eines dynamischen Speichers für Fallbasierte Systeme. Dieses System speicherte Ereignisse aus dem Leben des ehemaligen amerikanischen Außenministers Cyrus Vance und konnte diese so indizieren, dass diese Ereignisse bei den passend gestellten Fragen wiedergegeben werden konnten. Dieses System wurde schon 1983 vorgestellt. (Kolo93)
GREBE (Branting -1991):
GREBE ist eine Weiterentwicklung der Kombination von Domänenwissen und spezifischen Fallwissen, wie sie bei dem System PROTOS vorgestellt wurde. Dieses System erarbeitet Diagnosen rechtlicher Natur. (Wats01)
HYPO (Ashley -1990):
Das Fallbasierte System Hypo versucht Probleme zu lösen. Dabei werden erinnerte Situationen mit der derzeit zu Bearbeitenden verglichen. Es handelt sich um ein Interpretierendes System, das Fälle in einem Gerichtsverfahren von zwei Seiten (Kläger und Verteidiger) betrachtet. (Kolo93, Aamo01)
JUDGE (Bain -1984):
Eines der ersten FBS, die eine Problemlösung durch verändern und adaptieren von bestehenden Fällen erstellen konnten. Wie ein Richter versucht dieses System Urteile zu erstellen. (Kolo93)
JULIA (Hinrichs, Kolodner -1991):
Ähnlich wie bei CASEY liegt das Hauptaugenmerk auf dem Erstellen von Lösungen. Die größte Änderung besteht jedoch darin, dass JULIA die erstellten Lösungen evaluiert. Verwendet wird dieses FBS zur Kreation von Speisen. (Kolo93)
KRITIK (Goel -1989):
Die Funktionsweise von KRITIK ist ähnlich der von JULIA. Der Aufgabenbereich liegt aber in der Erstellung von elektrischen Schaltkreisen und mechanischen Teilen. Dabei werden bestehende Teile und Schaltkreise adaptiert um sie neuen Gegebenheiten anzupassen. (Kolo93)
MEDIATOR (Kolodner, Simpson - 1989)
Ist ein FBS um einfache Tagessituationen zu lösen. Es löst Probleme wo etwas richtig zu teilen ist. Sei es etwas zu essen zwischen zwei Geschwistern oder auch in einer politischen Streitfrage. Aus den Ergebnissen wird dann gelernt. (Kolo93)
MOLTKE (Althoff -1989):
Eine europäisches FBS zur Diagnose von komplexen technischen Problemstellungen. Entwickelt wurde dieses System an der Universität Kaiserslautern. (Aamo01)
PATDEX (Richter -1991):
PATDEX ist eine Weiterentwicklung von MOLTKE und wurde ebenfalls an der Universität Kaiserslautern entwickelt. (Aamo01)
PERSUADER (Sycara - 1987)
Hier wurde versucht wie ein FBS zu entwickeln, das wie ein Vermittler beim Erstellen von Lösungsvorschlägen hilft. Es werden einfach zu verschiedenen Problemen mögliche Lösungswege erinnert. (Kolo93)
PROTOS (Porter, Bareiss -1986):
Die Kombination aus allgemeinen Domänenwissen und spezifischen Fallwissen verwendet dieses System um Gerichts. PROTOS beginnt als Laie zu arbeiten und wird durch einen Lehrer auf Fehler aufmerksam gemacht. Dieses FBS ist zur Erstellung von Diagnosen gedacht. (Kolo93)
Es wurden nur einige der bestehenden Systeme kurz vorgestellt um einen Überblick über das Forschungsgebiet zu geben. Viele Universitäten und Arbeitsgruppen haben sich bereits mit diesem Thema beschäftigt und anhand der verschiedensten Theorien kann man erkennen wie vielfältig die Anwendungsgebiete und Möglichkeiten dabei sind.
Mag. Andreas Bimminger; Raiffeisenstrasse 6; 2326 Maria Lanzendorf; Österreich; Tel.: +43/699/11685959
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im Pfad: Lebenslauf / Ausbildung an der Uni / Seminararbeiten / Fallbasiertes SchließenErstellt: 2002-10-07