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Modality Integration: Speech and Gesture
1.3. Gestik
Untersuchungen über nonverbale Kommunikation spielen spätestens seit Charles Darwin eine Rolle in der Wissenschaft. Bevor die technische Umsetzung der nonverbalen Kommunikation zwischen Mensch und Maschine erfolgreich umgesetzt werden kann, ist es erforderlich, menschliche Gesten genauer zu erforschen. Schon Charles Darwin wusste, dass der Mensch mit der nonverbalen Kommunikation umgeht, als wäre sie ihm angeboren und sie auch dementsprechend selbstverständlich zur zwischenmenschlichen Kommunikation einsetzt. [2]
Zur Gestik stehen im deutschen Sprachgebrauch zwei Termini zur Verfügung: Geste und Gebärde. Die Ausdruckspsychologie definiert Gesten als Ausdrucksbewegungen und Gebärden als Zweckbewegung. Durch den Einfluss englischsprachiger Forschungsarbeiten im Bereich der Gestenforschung, werden auch in deutschsprachigen Arbeiten die beiden Begriffe immer häufiger unterschiedslos verwendet. Dies kann auf die Tatsache zurückgeführt werden, dass im englischen nur ein Terminus („gesture“) im Sinne von Gestik existiert, der die beiden deutschen Termini umfasst. Gestik im engeren Sinn umfasst das semiotische Ausdruckspotential des menschlichen Körpers. Dazu werden sowohl die Hände, die Arme und der Kopf eingesetzt. Der semiotische Kontext der Gestik sind vor allem die Sprache, die Mimik sowie andere Modalitäten von nonverbaler Kommunikation und Körpersprache.
1.3.1 Kategorisierung von Gesten
Gesten können laut Ekman und Friesen in fünf verschiedene Kategorien eingeteilt werden:
- Embleme: Darunter versteht man Gesten, die eine direkte sprachliche Übersetzung oder eine lexikalische Bedeutung haben. Beispiele für Embleme sind Taubstummengesten, Darstellung einer Distanz mit zwei Fingern, usw.
- Illustratoren: Sind Gesten, die in Verbindung mit der gesprochenen Sprache auftreten. Sie werden unbewusst oder bewusst eingesetzt, um visuelle Aufmerksamkeit zu erreichen oder um die wörtliche Rede zu illustrieren. Die Darstellung von geometrischen Figuren, die Andeutung von Handlungen und das Zeigen auf Objekte fallen in diese Kategorie.
- Affektäußerungen: Diese Form der Körpersprache hängt sehr stark von sozialen Regeln und Normen ab. Sie kann einen bewussten Bezug zur Rede, aber auch ungewollt ohne Kommunikationsabsicht auftreten. Beispiele sind Gähnen, Lächeln, usw.
- Regulatoren: Regulatoren sind direkt auf das Gespräch bezogen und regulieren den Kommunikationsfluss. Beispiele sind das Kopfnicken oder auch einfach nur der Augenkontakt.
- Körpermanipulation: Dabei wird der eigene Körper oder ein beliebiges Objekt manipuliert. Meist sind diese Gesten unerwünscht und ungewollt. Am Kopf kratzen oder sich die Lippen lecken sind Beispiele für diese Kategorie. [3]
Anhand dieser 5 Kategorien kann man eine Grobunterteilung in zwei relevante Bereiche für die Kombination Sprache und Gestik finden:
- Autonome Gesten
- Redebegleitende Gesten
1.3.2 Autonome Gesten
Autonome Gesten sind sprachersetzende Gesten. Sie können ohne einen Zusammenhang mit sprachlicher Kommunikation auftreten. Laut Ekman und Friesen sind das die so genannten Embleme. Autonome Gesten haben eine eigenständige Aussage und können ohne zusätzliche Modalitäten interpretiert werden.
1.3.3 Redebegleitende Gesten
Redebegleitende Gesten (engl. „coverbal gesture“) sind jene Gesten die im Kontext mit anderen Modalitäten auftreten. Sie treten typischerweise korreliert mit einer sprachlichen Aussage auf und unterstützt diese. Nach der Definition von Ekman und Friesen fallen darunter die Kategorien: Illustratoren und Regulatoren. Redebegleitende Gesten können aber auch Affektäußerungen sein, die ohne eine nachvollziehbare oder interpretierbare Bedeutung auftreten können. Diese Affektäußerungen können aber auch einen direkten emotionalen Bezug zu andern Modalitäten haben und die Gesamtbedeutung beeinflussen.
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im Pfad: Lebenslauf / Ausbildung an der Uni / Seminararbeiten / Modality Integration: Speech and GestureErstellt: 2002-10-07